Herbst - Einen Schritt zurück🍁  

„Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.“ – Elizabeth Barrett Browning, englische Dichterin (1806 - 1861).

🍂Genau dafür ist jetzt Zeit - Im Herbst. Der Wandlungsphase, die sich nach der TCM an das Erd-Element anschließt und im Metall-Element übergeht.

Die Erde bedeutet Beständigkeit und steht für das Gleichgewicht aus Yin und Yang, für Geduld und Vertrauen. Wenn ich geerdet und in meiner Mitte bin, ruhe ich in mir. Dann kann ich dem Leben vertrauen. So geerdet kann mich nur schwer etwas aus der Ruhe bringen und Sorgen, die verbundene Emotion, finden wenig Nährboden.

Die Energie des Metalls besteht dagegen überwiegend aus Yin. Metall steht für Rückzug und Loslassen. Es geht um die Rückführung zur Stille und Ruhe, wie die an einem Abend nach einem anstrengend Tag oder der Herbst nach einem erlebnisreichen Jahr. Das Metall-Element steht für Gerechtigkeit, das Wesentliche und für die Erfahrung zu wissen, was wichtig ist. Schlussendlich geht es um die Fähigkeit des Loslassens. Eine zentrale Eigenschaft von Metall ist außerdem die Wiederstandskraft. In diesem Kontext ist sie nicht star und fest. Stattdessen steht sie für eine flexible innere Einstellung, die dabei hilft, den Wirrungen unseres Lebens mit Gelassenheit und Vertrauen gegenüber zu treten und sie als Teil des Ganzen anzusehen. Wenn wir diese Energie in uns stärken, lernen wir, Trauer (die verbundene Emotion) nicht zu verdrängen – sondern sie achtsam zu durchfühlen und loszulassen.

Die TCM lädt uns ein, die Elemente in uns zu stärken. Je nach Wandlungsphase bedarf es individueller Pflege der jeweiligen Energien. Mit dem Erdelement in uns verhält es sich, wie mit der Erde in unseren Gärten: Wenn ich die Erde über das zurückliegende Jahr gepflegt, gepflügt, genährt und von Unkraut frei gehalten habe, bietet sie im Frühling guten Nährboden für den Neubeginn und bringt unerschütterliches, resistentes neues Leben hervor. Lassen wir uns von der TCM und der Natur inspirieren, ist der Herbst eine farbenfrohe Erinnerung, dass das Loslassen ein natürlicher Teil des Lebens ist und uns dabei helfen kann, Raum für Neues zu schaffen.

Vielleicht fühlst du dich von diesem Thema eingeladen, dann habe ich hier eine kleine herbstliche Meditation zum Loslassen:

• Finde eine für dich angenehme Position. Schließ gerne die Augen, soweit angenehm und fokussiere deinen Atem.
• Atme über deine Nase bewusst ein und aus. Lass deinen Atem durch die Nase, die Brust bis in den Bauch fließen. Mache dabei ruhige und lagsame Atemzüge und spüre einen Moment lang nur deine Atmung und wie sich die beruhigende Bauchatmung eintstellt...
• Sieh dich nun umgeben von herbstlicher Natur. Ein herrlich goldener Herbst-Tag, der die bunten Blätter in allen möglichen Farbfacetten leuchten lässt. Lass deiner Phantasie ruhig freien Lauf - schöne Bilder wirken positiv auf unser Nervensystem.
  Es weht eine sanfte und angenehm temperierte Briese. Um dich herum stehen jede Menge herbstlich bunte Bäume, die nur darauf warten, ihre Blätter in der frischen Briese tanzen zu lassen.
  Verteile nun allen unnötigen Ballast, wie Stress, innere Unruhe, Unwohlsein, Sorgen und störende Gedanken auf die Blätter der Bäume. Es gibt genügend Blätter, um für jedes Thema einen Platz zu finden. Wenn alle Themen abgesetzt sind, entferne dich gedanklich ein Stück von der Baumgruppe. Tritt im übertragenen Sinne zurück und finde Abstand zu dem, was du loslassen möchtest.
  Aus einiger Entfernung schau zu, wie ein kräftiger Windstoß die Blätter von den Ästen löst und sie durch die Luft wirbelt. Mit den gelösten Blättern werden auch die Themen aus deinem Sein gelöst.
  Als sich der Wind beruhigt, lässt eine leichte Briese die Blätter - und mit Ihnen die Themen - zu Boden gleiten. Blatt für Blatt lösen sich die Themen aus deinem Sein und landen auf der Erde.
  Spüre, wie sich eine Leichtigkeit in dir breit macht. Mit jedem gelösten Blatt wird es leichter in dir. Die Gedanken werden freier und der Körper entspannter.
  Am Boden sind die Themen gut aufgehoben. Hier sind sie geerdet, werden gebunden, ordentlich recycelt und verarbeitet. Im nächsten Zyklus gehen Sie dann als nährende und stärkende Erfahrung im Kreislauf auf.
• Gerne wiederhole die Vorstellung so lange, bis du alle Themen losgeslassen und der Verarbeitung zugeführt hast.
  Wenn du die Meditation beenden möchtest, spüre noch einmal bewusst deinen Atem, der durch die Nase ein- und ausströmt. Anschließend öffne langsam blinzelnd deine Augen und starte erleichtert durch.

Schön, dass du dir Zeit für dich genommen hast!